Deutschland
	im Spätherbst. Opernmusik aus einem scheinbar verlassenem Haus
	am Deich führt einen Jogger zum Schauplatz eines brutalen
	Mordes. Kein alltäglicher Fall, wie der ermittelnde
	Kriminalbeamte, Anton Glauberg, alsbald feststellt, handelt es sich
	bei dem Opfer doch um ein ehemaliges RAF-Mitglied.
	
	
	
	
	Mit
	Glauberg und einer ihm zur Seite gestellten Kollegin von BKA treffen
	zwei Menschen mit ganz unterschiedlichen Biographien aufeinander:
	Auf der einen Seite der schweigsame vierzigjährige Inspektor,
	dessen Ehe in die Brüche zu gehen droht, und auf der anderen
	Seite die zehn Jahre jüngere, in Ost-Berlin aufgewachsene
	Beamtin Paula Reinhardt. Bei der Suche nach der Wahrheit, so wird
	bald deutlich, geht es nicht nur um Indizien, sondern um
	unterschiedliche Erfahrungen. Für die einstige DDR-Bürgerin
	Paula Reinhardt ist der RAF-Terrorismus in doppelter Hinsicht
	verwerflich, als zynische Form der Kriminalität sowie als
	Resultat einer Ideologie, unter der sie hat leiden müssen. Je
	nach östlichem oder westlichem, historischem oder heutigem
	Standpunkt, ändert sich das Bild aus Verfehlung und Schuld, das
	sich allmählich ergibt. Wie seine Hauptfigur Anton Glauberg ist
	Ulrich Woelk ein Meister der genauen Beobachtung, der seine Umgebung
	analysiert und deutet. Doch wie viele Aspekte der Fall auch immer
	haben mag - am Ende kann es nur einen Täter geben.